Dat.: 27.04.2024

                                                              Sonneneruption am Westrand vom 26.04.2024

Am 26.04.2024 wurde das Wetter, nach einer langen Phase schlechten Seeings durch Nordströmungen, etwas besser. Ich war gespannt, ob die neuen Veränderungen am Spiegelunigraph sich auch in guten Bildern zeigen konnte. Eine kleine Ahnung davon hatte ich durch die Ergebnisse am 23.04.
Das komplexe Gebiet mit aktiven Regionen war am Westrand der Sonne angekommen und die Wahrscheinlichkeit von kleineren Ausbrüchen war hoch. Wiederum hatte ich am Standort keine stabilen atmosphärischen Verhältnisse. Ständig zogen Wolken durch das Gesichtsfeld, begleitet mit einer cirrusartigen Hochbewölkung, welche den Himmel um die Sonne aufhellte.
Trotzdem war blickweise gute Momente vorhanden, sodass ich konzentriert den Bildschirm beobachtete. Plötzlich, gegen 09:20UT wurde ein Gebiet immer heller, verdammt jetzt aufpassen, Mist eine Wolke schob sich vor die Sonne. Nach Minuten bangen hoffens, war der Blick wieder frei – gegen 09:40UT gelangen die ersten brauchbaren Aufnahmen aber halt, der Flat stimmte nicht. Also wieder den Flatschieber aktiviert und einen Flat in Firecapture hergestellt. Kostbare Zeit war vergangen und die kleine Eruption, welche den gesamten Chip der ASI 174M ausfüllte, war schon in der abklingenden Phase. Hektisch konnten dann noch einige Aufnahmen gemacht werden, u.a. auch ein Vergleich von doublestack zu simplestack. Zwischendurch musste auch noch exakt fokussiert und die Belichtungszeit im Auge behalten werden. Das ist z.Z. auch recht schwierig, die Fokussierung manuell durch verschieben des 4/200 Tessars als abbildende Optik geschieht, welche sich auf der Höhe der Fernrohrwiege befindet. Hier wird zukünftig nachgerüstet und eine Motorfokussierung für den Okularauszug bestellt.  

Dat.: 23.04.2024

                                                              Neujustierung des 300mm Spiegelunigraph

Am 23.04.2024 wurde der komplette Strahlengang neu justiert, um Schwachstellen im Bild (einseitige Unschärfe, Vignettierung) zu beseitigen.
Eine exakte Justierung an diesem Teleskop ist besonders heikel, da alle eingebauten optischen Teile in 3 Dimensionen verschiebbar sind. Mit der Zeit hat sich aber eine Routine hierfür herausgebildet, welche recht zügig (an einem Tag!) die Justierung bewerkstelligt.
Zunächst werden alle optischen Teile, ausser dem Hauptspiegel (HS)und den beiden Umlenkspiegeln (S1,S2), ausgebaut. Als Justierwerkzeug wird der GMKvon W. Grzybowski verwendet. Damit lassen sich verschiedene Ebenen im Teleskop scharf anzeigen. Da nach eine Vignettierung gesucht wird, müssen die optischen Mitten von S1 und S2 sowie die Mitte der Optikhalterungen auf der Optischen Bank festgelegt werden. Dies geschieht mit passend zurechtgeschnittenen einfachen Schablonen bzw. gedrehte Einsätze in die T2 Aufnahmen.

Die Überprüfung ergab sofort, dass S2 (100mm Zeredurplanspiegel) nicht mittig in der Sichtachse steht. Er war zu niedrig eingebaut und musste weiter noch oben verschoben werden, damit der volle Strahl an das Bildgebende Tessar 4/200 weitergeleitet werden kann. Alle anderen Bauteile waren recht genau auf Mitte platziert worden. Puh, da hatte ich recht schnell die Schwachstelle erkannt. Jetzt kam es als nächstes darauf an, die optischen Bauteile genau zentrisch und senkrecht einzubauen. 
Zunächst konnte der HS mit Hilfe der Justierschrauben und der sichtbaren Reflexe schnell ausgerichtet werden. Schwieriger war danach die Justierung der Aufnahmereiter auf der optischen Bank für die Telezentrik und das Tessar. Die Aluwinkel, welche die Optikhalterungen aufnehmen, können beliebig platziert werden. Die eingesetzten Lochblenden müssen hier mittig stehen und den Blick zum Mittenmarkierung des HS zulassen. Nach mehrfacher Kontrolle dieser Einheiten wurde dann auch der Baader OKZ, welcher das Tessar zur Fokussierung verschiebt, auf der opt. Bank platziert und fixiert. Setzt man die Optiken ein, lassen sich mit dem GMK die sichtbaren Reflexe auf den Linsengruppen der TZ und des Tessars gut erkennen und ausrichten.

Die gesamten Arbeiten haben den ganzen Tag bis gegen 21Uhr benötigt und ich war ziemlich geschafft jedoch gespannt auf den nächsten Sonnentag. Ich wurde vom Uni nicht enttäuscht, wohl aber die Atmosphäre spielte nicht mit. Obwohl der Himmel stahlblau aussah, war eine kalte Hochbewölkung vorhanden, welche die Details parment verschmierte.  Es wurde trotzdem Aufnahmen mit 300mm Öffnung angefertigt. Die Aufnahmen zeigten, über das gesamte Sichtfeld der ASI 174m, keine Vignettierung oder Abschattungen und blickweise eine genügend feine Schärfe . Jetzt kann der Sommer kommen!

Dat.: 16.04.2024

                                                             N eue optische Konfiguration im Strahlengang des 300mm Spiegel-Unigraph

Am 15.04.2024 konnte ich nach rund 9 Monaten Bauzeit den prinzipiell endgültigen Aufbau des Sekundärsystem abschließen. Es waren viele Versuche notwendig, die optimalen optischen Komponenten zu finden und einzubauen. Wesentliche Neuerungen waren der Einbau des Astrophysicsreducers als Sammelelement in der Telezentrik und die Verwendung von 2 Tessaren im Strahlengang. Eine weitere Herausforderung war die Aufhängung und Justierung der Optischen Teile. Alle bildgebenden und nichtbildgebenden Teile müssen in allen drei Dimensionen justierbar sein. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurde auch ein Baaderokularauszug eingebaut, welcher ein 4/200 Tessar im Strahlengang verschiebt und als Fokussierungsteil dient. Damit lassen sich feinfühlig aber sehr deutlich die exakte Fokusposition bestimmen. Es hat sich gezeigt, dass erst durch einer gewissen Erfahrung im Umgang mit dem Unigraphen, Schwachstellen erkannt und beseitigt werden können. Ich hoffe doch, dass die Sonnensaison 2024 dazu ihren Beitrag wettertechnisch leisten kann.
Zukünftige Aufgaben werden vor allem die schrittweise Verbesserung der Kollimation und der Aufbau des CaK Strahlenganges sein. Darauf, und auf die erhalten Ergebnisse, freue ich mich.


Dat.: 14.02.2024

                                               Mondbeobachtung der O`Neill Bridge unter schwierigen Bedingungen

Am Mittwoch den 13.02.2024 konnte in einer einstündigen Mondbeobachtung die bekannte O`Neill Bridge am Westrand des Mare Crisum beobachtet werden. Die Beobachtungsverhältnisse waren schwierig, da der Mond nur zu 19,2 % beleuchtet bzw. eine geringe Höhe hatte und damit die Helligkeit für die Kamera recht niedrig war. Somit musste mit Gain, langer Belichtungszeit (1/25sek) und geringer Histogrammausnutzung (25%) gearbeitet werden. Die anschließende Bildbearbeitung hinsichtlich von Korn und Schärfe gestaltete sich dementsprechend anspruchsvoll.

O`Neills falsche Brückenbeobachtung des westl. Mare Crisumrandes in der Nähe des Kraters Proclus, konnte leicht im kleinen 125mm Maksutov visuell bei 100facher Vergrößerung nachvollzogen werden. Im größeren 408mm Newton jedoch, zeigten sich auf den Kamerabildern sofort die richtigen Strukturen. Interessant fand ich die markierte Stelle im Bild, welche eine domähnliche Struktur aufweist. Ausgerechnet dort finden sich auch deutlich sichtbare Rillen, welche sich kreuzen. Ein Zufall? Ob die Struktur Vulkanischen Ursprungs ist oder nicht lässt sich nicht zweifelsfrei aus dem Bild schließen. Plausibel könnte man Schlussfolgern, dass diese Struktur mit der Lavaflutung des Mare Crisum zusammenhängt und sich später Spannungsrisse gebildet haben, welche heute als Rillen erscheinen. Ich werde mich mit der Literatur bzw. Anfragen an kundige Forenteilnehmer zukünftig weiter mit dieser Thematik auseinandersetzen. 


Dat.: 10.02.2024

                                                 Besuch der Bayerwald-Sternwarte in Neuhütte

Am Freitag den 09.02.2024 besuchten wir die Bayerwald-Sternwarte in Neuhütte bei Spiegelau. Betrieben wird diese durch die Astronomische Vereinigung Mittlerer Bayerischer Wald e.V. . Der Vereinsvorsitzende Josef Bastl zeigte mir die Instrumente der Sternwarte und stellte das große Projekt des Vereins, eine neue Sternwarte am Eschenberg u.a. mit einem 1m RC Spiegelteleskop im Naturpark vor. 
Weitere Sternfreunde des Vereins waren anwesend und es ergab sich ein reger Austausch von Information rund um die Amateurastronomie, Planeten- und Sonnenbeobachtung.  
Wir (meine Frau und ich) möchten uns für die Gastfreundschaft bedanken und werden weiterhin die Fortschritte des Sternwartenprojekts mit Interesse verfolgen. 


Dat. 08.02.2024

                                                                                                                   Mond am 28.02.2023       Link

Nach fast einem Jahr wurden die guten Mondbeobachtungen im Februar 2023 aufgearbeitet. Dabei kam zur Schärfung der Bilder nur die Methode „Unscharfe Maske“ über den Gausschen Weichzeichner zum Einsatz. Im Ergebnis ergaben sich eine nur geringe Anhebung der Körnigkeit des Bildhintergrundes jedoch eine gute Hervorhebung von Flächendetail.
Bei konstanten und klaren Bedingungen konnten insgesamt 19 brauchbare Videosequenzen mit dem 408mm Newton aufgenommen werden. Dabei wurden mit dem 610nm Rotfilter die Bilder seeingberuhigt. Probeweise wurde auch ein Grünfilter eingesetzt. Leider waren die Stackbilder erheblich schlechter als die, welche mit mit dem Rotfilter aufgenommen worden sind.

                                                         

Dat. 19.08.2023

                                                                                                     Einweihungsfeier des 300mm Spiegelunigraph

Am 19.08.2023 wurde der neue 300mm Spiegelunigraph offiziell in den Dienst gestellt. Ich hatte drei Sternfreundfamilien eingeladen. Los ging es 10:30Uhr bei vollen Sonnenschein mit der Begrüßung und einem Rundgang am Teleskop. Die Sonne zeigte sich von ihrer fotogenen Seite, mit vielen schönen Objekten u.a. auch ein wunderschönes Filament am Westrand.
Der Unigraph wurde den Gästen einzeln erklärt und Fragen beantwortet. Es war möglich, die Objekte der Sonne visuell im Okular oder fotografisch auf dem Bildschirm zu betrachten. Blickweise herrschte eine wunderbare Luft.

Die Zeit bis zum Mittagessen wurde auf dem Balkon mit alten und neuen Geschichten aus der Hobbyastronomieszene verbracht. Schnell verging die Zeit und meine Frau bat die Gäste zum Mittagessen. Serviert wurde ein vegetarisches Gericht, welches allen gut geschmeckt hat.

Nach Besichtigung des Gartens und des 4oomm Newtons freuten sich alle auf die Kaffeerunde mit selbstgebackenen Kuchen. Danach kam die Volksmusik aus Oberkrain nicht zu kurz. Ich stellte meine neue Alpengold, 4 chörig mit Casotto und 96Bässig vor. Gespielt wurde u.a. „Rote Schirme“ Renate, Renate, Tango Ole Guapa, ….) Es kam gut an diese leichte Unterhaltungsmusik. Wir redeten dann noch bis in den späten Abend hinein. Alle waren sich einig, dass diese Einweihungsfeier ein guter Auftakt für zukünftige Beobachtungen und Besuche ist. Darauf freue ich mich.